(13./ 14.Jhd)
Im späten Mittelalter sind Gebrauchsgläser im städtischen Umfeld weit verbreitet, und lassen sich sowohl in Bürgerhäusern, als auch in Wirtshäusern nachweisen. Dies steht vor allem der früher weitverbreiteten Irrmeinung entgegen, nach der Gläser im Mittelalter generell eher als Luxusgegenstand anzusehen sind. Tatsächlich tauchen Gläser im täglichen Gebrauch ebenso in der Tafelmalerei häufig auf, und auch im Nürnberger Raum wurde viel Glas hergestellt, um den starken Bedarf zu decken. Gerade städtische Fundkomplexe weisen eine Vielzahl an Glasfragmenten unterschiedlicher Form auf, bei der insbesondere die oft fälschlicherweise pauschal als "Waldglas" bezeichneten grün gefärbten Scherben einen großen Anteil einnehmen. Charakteristisch für mittelalterliches Glas sind häufig aufgesetzte Verzierungen in Form von Auflagen, wie etwa abgedrehten "Nuppen" (->Nuppenbecher, Krautstrünke), sowie angekniffene oder farbige Fäden, welche, wie im hier vorgestellten Fall, auch gleichzeitg vorkommen können. Diese Becherart lässt sich im 13ten und 14ten Jahrhundert sowohl in städtischen Grabungen, als auch in Burgfunden nachweisen. |