Um meine angetrebte Darstellung eines Panzerreiters Mitte des 14ten Jahrhunderts mit der entsprechenden Kleidung abzurunden, arbeite ich derzeit an einer Gugel aus Seidensamt mit
Fehpelzfutter.GugelDer Schnitt der Gugel basiert auf den Funden von Herjolfness, sowie zahlreichen zeitgenössischen Abbildungen, wie etwa die in dem flämschischen Alexanderroman. Typisch für die Zeit erhält sie eine sehr lange Liripipe (Zipfel).
FehpelzDas Futter, bestehend aus Fehpelz, dem Winterpelz des russischen Eichhörnchens, orientiert sich an unzähligen Abbildungen, textuellen Erwähnungen (unter anderem Rechnungen) aus dem Mittelalter.
Fehfell, ein sehr feines, leichtes Material, erfreute sich im Mittelalter ungeheurer Beliebtheit, und wurde in vermögenderen Kreisen häufig verwendet. Rechnungen aus Paris dokumentieren den hohen Verbrauch an Fehpelz, und in den Aufzeichnungen des englischen Königshauses taucht Feh sogar teils als Fütterung von Kleidung hochgestellter Personen des Dienstpersonals auf.
Fehfell wurde bis ins späte Mittelalter in sehr typischer Weise verarbeitet, bei der das helle Bauchfell, umrahmt vom dunkeln Rückenfell zu U-Muster ergebenden Flächen vernäht wurde.
Die Qualität des Futters richtete sich danach, ob der Feh aus erster Hand stammte, oder ein Futter eines früheren Kleidungsstückes weiterbverarbeitet wurde, wie gross der Rand um das weisse Mittelstück war, ob das Fell der Pfoten mitverwendet wurde, und wie rein das Weiss des Bauchfelles war.Obermaterial
Als Obermaterial habe ich in Mehrfachfärbung mit Reseda und Indigo gefärbten, grünen Seidensamt gewählt. Seidensamt taucht im 14ten in mehrfacher Form, teils gemustert, teils einfarbig, in Rechnungen und bei erhaltenen Kleidungsstücken auf. Teilweise wurde es auch im militärischen Bereich als Oberstoff für prächtige Rüstungen, wie etwa bei Brigantinen, eingesetzt. |