Handwerk und Handarbeiten

Wollverarbeitung im Mittelalter

Verspinnen der Wolle

Myriam beim Verspinnen der WolleNachdem die Fasern ausgerichtet sind, ist die Wolle fertig für das Verspinnen. Hierbei werden eine unterschiedliche Zahl an Fasern
miteinander verdreht, und ergeben so einen gleichmässigen, stabilen Garn. Vor dem flächendeckenden Einsatz des Spinnrades wurde dies mit der Handspindel verrichtet. Beim
Spinnen mit der Handspindel werden möglichst gleichmässig Stränge von Fasern aus dem Vlies herausgezupft, und durch die in Drehbewegung versetzte Fallspindel miteinander
versponnen. Um leicht Fasern aus dem Vlies Ausgangsmaterial, Ergebnis und Werkzeug: Spindelnzupfen zu können, wird dies in Strängen um einen Spinnrocken gebunden, der entweder unter den Arm geklemmt wird, oder in einem
stabilen Fuss neben der Spinnerin ruht.Je nach Verwendungszweck konnte der Faden mit Links-oder Rechtsdrall versponnen werden, und unterschiedliche Dicke haben. So wurde als Kettfaden häufig ein gröberer,
dickerer und stärkerer Garn erzeugt, während für den Schussfaden feine, vorgekämmte, dünne Garne verwendet werden. Unterschiedlich schwere Gewichte an der Spinel
regulierten den Zug, der unterschiedlich feine Garne erzeugte. Häufig wurde auch feines, mit Wasser angedicktes Mehl zur zustäzlichen Glättung des Garns verwendet. Der
feuchte Garn wurde schliesslich auf eine Haspel gezogen, ein aus Holz gefertigtes Gestell zum Trocknen des Garns. So konnte er sich nicht wieder aufdröseln, und wird gestreckt. (Daher auch der Begriff "Verhaspeln").

Verzwirnen

Ist die Wolle versponnen, können einzelne Garne noch zu einem Zwirn verzwirnt werden. Dies ist vor allem für sehr fein gewebte Stoffe oft notwendig, bei
denen die einzelnen Fäden stark belastet werden.

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