Verbleibt bis zum Ende des ersten Viertel des 14ten Jahrunderts die repräsentative Mode des Mannes in Form, Art und Länge äquivalent zu vorhergehenden Jahrhunderten, wandelt sich im Verlaufe des zweiten Viertels das Bild zunehmend, und es tritt etwas ein, was man als "Vergeschlechterung der Mode" bezeichnet. Die bislang der weiblichen Bekleidung nicht unähnliche repräsentative Mode erfährt eine zunehmende Verknappung, und nähert sich in der Länge damit der Bekleidung des arbeitenden Teiles der Bevölkerung an, der aus praktischen Gründen ungefähr knielange Bekleidung trug. Darüber hinaus tritt an Stelle der weiten, faltenreichen Schlupfgewänder ein neuer Typus, der ob einer stärkeren Körpernähe einen komplexeren Zuschnitt verlangt, der nicht nur den Berufsstand des Schneiders (altfranz. "Tailieur") fördert, sondern auch die weitere Verbreitung von Verschlussarten verlangt, da das Kleidungsstück nicht, wie bisher, über den Kopf gezogen werden kann. Bis zur Mitte des 14ten Jahrhunderts etabliert sich diese kurze Mode, ausgehend von Frankreich, Spanien und Italien, übergreifend auf England, und mit etwas Verspätung auf im deutschen Reichsgebiet, als vor allem typisch für die Bekleidung der jüngeren Vervölkerungsanteile, während die ältere Generation, sowie der Klerus und Würdenträger, nach wie vor die altmodische, lange, faltenreiche Mode beibehalten, und auch dadurch die lange Bekleidung nie vollständig aus der Mode gerät.
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