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Beckenhaube |
Als ungefähr in der zweiten Hälfte des 13ten Jahrhunderts die Reiterei vermehrt dazu überging, unter dem Topfhelm zusätzlich zu der Ringelpanzerhaube und der darunterliegenden Polsterhaube eine enge, auf das Schädeldach beschränkte "Hirnhaube" zu tragen, entwickelte sich daraus langsam eine neue Helmform, die "Beckenhaube". Dieser Helm entstand als, vermutlich aus Bequemlichkeit, der obere Teil der Ringelpanzerhaube entfernt wurde und diese direkt an die Hirnhaube befestigt wurde und mit der Zeit der Helmrand immer weiter nach unten wanderte.
Im 14ten Jahrhundert schließlich entwickelte sich ein den ganzen Kopf umschließender Helm, über den zunächst noch eine größere Version des Topfhelmes, der Kübelhelm getragen wurde.
Da diese Tragweise sehr unbequem ist, ging man vermutlich dazu über, den schweren Kübelhelm wegzulassen und statt dessen die Beckenhaube mit einer Reihe von Lösungen zum Schutz des Gesichtes auszustatten.
Mit stärkerer Ausreifung solcher Lösungen in Form von Klappvisierhelmen (-> Hundsgugel ) beschränkte sich der Gebrauch des Kübelhelmes zusehends auf das zivile Turnier.
Gleichzeitig erfreute sich die Beckenhaube bei unberittenen Truppen zunehmender Beliebtheit.
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Brigantine |
Panzer aus vielen kleinen, in textilen Träger genieteten Eisenplatten, der eine hohe Beweglichkeit bei sehr gutem Schutz bietet. Er kam Ende des 14ten Jahrhunderts auf und wurde bis weit in das 16te Jahrhundert hinein benutzt. |
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Barbarossa |
Friedrich I. Barbarossa wurde 1122 als Sohn des staufischen Herzogs Friedrich II. von Schwaben und dessen Frau, der Welfin Judith, geboren. Als Friedrich III. war er von 1147-1152 Herzog von Schwaben.
Er empfing 1155 von Papst Hadrian IV. die Kaiserkrone, geriet aber in einen Konflikt mit der Kirche, der mit dem nächsten Papst, Alexander III. eskalierte. Nach zahlreichen zunächst erfolgreichen Feldzügen musste Barbarossa sich schießlich 1167 auf Grund einer Malaria-Epidemie aus Italien zurückziehen und erreichte erst 1177 einen Frieden mit dem Papst.
Friedrich Barbarossa ertrank am 19.6.1190 beim Baden im Fluss Salef in Kleinasien auf dem Weg des Kreuzfahrerheeres ins Heilige Land. |
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Büttel |
(-> Knecht ) Bezeichnung für einen Beruf (-> Stadtbüttel ) im Dienstverhältnis, oft mit militärischer Ausprägung. |
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Bürgermeister |
Oberhaupt der Gemeindeverwaltung einer Stadt (-> Schultheiss ). In der mittelalterlichen Stadt stammten diese entweder aus dem Adel oder aus dem reichen Bürgertum (Patrizier). |
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Barchent |
(-> Parchend, persisch baranka für Schafswolle, engl. fustian, frnz. futaine) Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, bei dem Baumwolle als Schussfaden und Leinen als Kettfaden eingesetzt wird. Barchent kam vermutlich gegen Ende des 13. Jahrhunderts zunehmend in Gebrauch und lässt sich im 14. Jahrhundert besonders in der militärischen Kleidung und Textilpanzerung höherer Stände öfters nachweisen. |
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Bindung |
Verbindung von Kettfaden und Schussfaden in einem Tuch . Es gibt drei Grundbindungen:
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Beinzeug |
Panzerung der Beine. Während im 11ten Jahrhuneert bis Anfang des 13ten Jahrhundert in Mitteleuropa geschlossene Ringelpanzerbeinlinge noch verhältnismäßig selten waren, wurden später zunehmend geschlossene Beinlinge aus Ringpanzergeflecht getragen, und später mit Diechlingen und Kniebuckeln (-> Kniebuckel ) sowie Beinschienen ergänzt. Diese Panzerung wuchs gegen Mitte des 14ten Jahrhunderts zum geschlossenen Beinzeug aus getriebenen Stahlblech zusammen, das sich in nahezu unveränderter Form bis in die Neuzeit hielt. |
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Blide |
auch Tebuchet oder Tribok
Auf Hebelprinzip basierende Belagerungswaffe, Wurfgeschosse schleudernd. Ursprünglich wurde ein zentral fest auf ein am Boden fixiertes Gestell montierter Wurfarm mit einer ein Wurfgeschoss aufnehmende Schlaufe an einem Ende, und Zugseilen am anderen Ende mantuell durch ruckartiges ziehen von Menschen in Bewegung gebracht. Ab einem bestimmten Punkt verlässt das Wurfgeschoss die Schlaufe und wird auf eine baistische Flugbahn gen seines Zieles gebracht. Später wird durch Montage eines Gegengewichtkastens sowohl der Beschleunigpungsprozess homogenisiert als auch das manuelle Ziehen überflüssig. Die Blide wird im Verlaufe des 14ten Jahrhunderts immer mehr verfeinert, im 15ten Jahrhundert dann aber schließlich durch die technisch immer aufwändigeren Kanonen abgelösst. |
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Beweglichkeit in Rüstung |
Anders als heutzutage oft kolportiert wird, ist die Beweglichkeit in eienr historischen Rüstung wenig bis garnicht eingeschränkt, und auch das Gewicht bewegt sich je nach Epoche etwa um die 25-35kg, also weniger, als moderne Soldaten als Marschgepäck alleine auf dem Rücken tragen, nur mit dem wesentlichen Unetrschied, dass die Rüstung am ganzen Körper verteilt getragen wird.
Für die Beweglichkeit in einem spätgotischen Plattenharnisch des späten 15ten Jahrhunderts, landläufig "Plattenrüstung" (auch gerne "Ritterrüstung") genannt, gibt es ein spannendes Video aus den 20ger Jahren, in der anhand von Originalen aus dem Metropolitian Museum of Art in New York, Vereinigte Staaten von Amerika, getragen von damaligen Mitarbeitern, verschiedene Aspekte, wie etwa auch das Reiten und Auf-und Absteigen bei einem pferd demonstriert werden.
Video bei Youtube |
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